
Paradeiser-Tarte-Stille-Post

with love from my kitchen
Mehr zum Thema Suppe
Rindsuppe
Fritatten
Gemüsesuppe
Gemüsesuppe mit Ingwer
Du bist aber auch nicht schiacher g´worden, sagt ein Sowieso zu fortgeschrittener Stunde am Fest der Weihnachtsfeste zu meiner Linken, und wir, beg your pardon? Aus welchem Kurs kommt der Gentleman und überhaupt, hier gehts grad um was ganz anderes. Gesprächsbeiträge werden jetzt ausschliesslich zu Skitouren in den Voralpen, ausgestopfte Bussarde am Naschmarkt und gemeinsame Jugendlieben, denen man vieles durchgehen lässt und auch heute noch gerne verzeiht, angenommen, sonst bitte, tschüssikovsky! Dann lassen wir uns noch instagrammen, und verschicken eine kleine Ortsbildbotschaft inklusive allerherzlichsten Grüßen an die Jugendliebe und kichern wie damals. Es muss dann doch noch einiges getrunken worden sein, auf dieser Weihnachtsfeier und normalerweise isst man am nächsten Tag dann gerne zumindest eine Leberkäsesemmel, jedenfalls was Gehaltvolles und wie gut, dass ich auf Verdacht einen Serviettenknödel am Vortag gekocht hab, den schmeiss ich mir mit 3 Eiern in eine Pfanne, knutschikovsky!
Serviettenknödel wie vom 29.12.2011 in Halbkreise schneiden, 1 Zwiebel in Butter anschwitzen, Knödel dazu, knusprig anbraten und mit 3 verquirlten Eier übergiessen. Wer will bratet einen Speck mit, salzen Pfeffern.
Die Super Nanny war da. Also nicht die richtige Super Nanny, und auch gar keine richtige Nanny und auch wirklich nicht in dem Sinn, trotzdem, sie war da. Erstens, sagt die super Nanny, so wie unsere Familie bei Tisch sitzt, ganz falsch. Die Sitzordnung soll mehr der traditionellen Familienrangordnung folgen, dann kommt doch alles von allein, hier. Erster Chef, zweiter Chef, dritter Chef, vierter Chef undsoweiter. Dass hier der vierte Chef der erste Chef ist hat die Super Nanny auch gleich durchschaut. Und das hier überhaupt vieles nicht so läuft wie bei Buddenbrooks hat die Super Nanny auch durchschaut. Zweitens, sagt die Super Nanny, ist sie auch für sehr eindeutige Kräfteverteilungen, macht das Leben leichter. Wie Mann gibt- Frau nimmt. Mann Steuermann-Frau Strömung, Mann Grey-Frau Sub (nein das hat sie nicht gesagt, aber ich hab mir gedacht das kommt jetzt auch gleich), Mann Blätterteig-Frau Cranberry-Füllung und dann sagt sie Sachen wie völlige Hingabe und wahre Erfüllung. Liebe Super Nanny, 2012 war vielleicht wirklich nicht mein bestes Jahr, aber bei der Renaissance mach ich nicht mit, oder ich kapier´s einfach nicht, aber, bitte nicht bös sein und wir bleiben weiter ewig Freunde. Ausser vielleicht das mit dem Blätterteig und der Cranberry Füllung, das gefällt mir schon sehr gut, großes Blätterteigrechteck ausbreiten, mit eingekochten Cranberries (Preiselbeeren, oÄ) füllen, zusammenrollen und in 3cm dicke Schnecken schneiden, auf ein Backpapier legen und 20 min im Heißluftrohr knusprig backen, Sauerrahm, getrocknete Cranberries und geröstete Mandelstifte drauf. Super Nanny, aber aufpassen, die sind noch sehr heiß, also nicht alles gleich so essen wie es gekocht wird, und das gilt für hier für alle!
Flambieren, das ist wusch und dann brennt´s und aufpassen, mit Fleece Pullis und Haaren, nicht zu nahe kommen, sonst ist das schnell weg. So schnell und wusch können die wegsein, so wie das, was jetzt Stirnfransen bei der Tochter. Denn noch vor dem Flambieren hab ich die Tochter von der Schule abgeholt und die kommt mir schon mit so einem Gesicht entgegen wie was angestellt und sagt nur naja. Intuitiv hab ich einen richtigen Verdacht, weil so brav die Haube auf wie sonst nie und tipp sofort auf was mit den Haaren: gefärbt oder geschnitten? Und dann wirklich, geschnitten und zwar die Stirnfransen, mit einer nicht dafür bestimmten Schere. Gut, hab ich also zuerst meine Hühnerleber in Butter bis innen rosa angebraten und dabei mit Stanniol abgedeckt (spuckt gefährlich!), mit Salz und frischem Majoran gewürzt, dann ein Stamperl Cognac drüber, flambiert, abkühlen lassen, mit einem Ziegel zimmerwarmer Butter püriert, man kann durch ein Sieb streichen, in kleine Rex-3 Gläser abgefüllt kühlstellen. Die Stirnfransen nachgeschnitten, die übrigen langen Haare zu einem hohen Knoten gebunden und einen französischen Abend mit Hühnerleber-Terrine und Baguette gemacht.
Achtung Flambieren: dabei wird der Alkoholdunst einer hochprozentigen Spirituose verbrannt und das zu Flambierende erhält ein besonderes Aroma, ohne nach Alkohol zu schmecken. Geht erst ab 40 Vol%.
Tipp: Sobald die Hühnerleber mit dem Cognac übergossen ist ein brennendes Zündholz aus Respektabstand (ausgestreckter Arm) in die Pfanne halten, soll eine kurze Stickflamme geben – siehe Bild.
Zutaten: 1/4 kg Hühnerleber, 1/4 kg Butter, Salz, Pfeffer, Majoran, 1 Stamperl Cognac
Dieses wunderbare Erdäpfelgulasch Rezept aus dem Kapitel “WINTER” in Österreichisch Vegetarisch fällt mir in die Hände und kaum ist das Gulasch fertig, fängt es auch schon zu schneien an, das ist der kulinarische Winterbeginn!
Roughcut zusammengefasst: 1/2 kg Erdäpfel (bei mir Pürree Kartoffeln), 1/2 kg Zwiebel, 3 Knoblauchzehen, 1/2 TL Kümmel, 1/2 TL Majoran, 1 TL Paradeismark, 2 TL edelsüsses Paprikapulver, Salz, Spritzer Zitrone (im Original Essig)
Zwiebel hackeln und andünsten, Knoblauch, Gewürze, Kräuter & Paradeismark dazu, mit 1/2 l Wasser aufgiessen, geschälte & geviertelte Erdäpfel dazu und weich dünsten.
Noch ein Tipp: Kräuter und Gewürze von Pannonischer-Safran, gibt es in Wien bei Babette´s
Erdäpfelgulasch, aus Österreich Vegetarisch von Katharina Seiser und Meinrad Neunkirchner, Christian Brandstätter, kurzzeitig vergriffen, jetzt wieder auf AMAZON erhältich.
Was tun wir uns da wieder an, mit diesem Adventkalendertheater. Als ob ein Count Down von 24 nicht auch anders zu bewältigen ist, als mit Packerlschnur, Säckchengirlande, Schachtelcollage, Stiefelchenranken. Da red ich jetzt gar nicht von den unoriginellen Schokokalendern oder Türchenwegwerfzeugs, das aber sehr gut ankommt, muss man sagen. Das eine Kind hat heuer eine regelrechte Gier an den Tag gelegt, und dann behauptet, sie hat gleichzeitig 5 Adventkalender, check! Stimmt dann auch, die Nostalgiepostkarte mit Weihnachtswerkstattidylle, den pinkfarbenen Filly-Pferdchen-Adventkalender, den goldenen Stoffriesenengel vom Babysitter mit Rätseln, die brenn-mich-ab Kerze und meine puristische kreativ Variante, ohne Plastik und heuer aber auch ohne Geschenke, sondern ganz anders. Der Rokitansky füllt ihn täglich liebevoll mit sinnhaften Texten und Aufgaben. Kein Dank, kein Lohn, kein liebes Wort, schick ich nur voraus. Die schöne Idee, die kleine Geschichte, die süße Wette, zählt alles Nülle. Stattdessen hat sie heute die Rätselseite im Internet entdeckt, die den goldenen Stoffriesenengel, das ist der 3. der fünf Adventkalender, mit Denkaufgaben und Logikrätsel speist. Und hat eine riesen Freude dabei, will jetzt alle 1.640 auswendig lernen, freut sich schon auf morgen und rechnet, daß sie dann noch 18 Rätsel haben wird. Bitte, ich hätte mit so einem Fischpackerladventkalender auch eine Freude, jedes Packerl mit einem zarten Seesaibling gefüllt, den der Martin vom Weissensee fangfrisch angeliefert hat. Und Inge, das Geld und den Coolpack bring ich dir morgen vorbei, am Tag 6, dann nur mehr 18. Oder am Tag 7, dann nur mehr 17, na bitte, geht doch.
Süßwasserfischfilets (Forelle, Saiblling, Alpenlachs) mit der Haut auf Backpapierlegen, Butter, Salz und frischen Kräuten drauf, Packerl schließen und 10-15 min im heißen Backrohr (180 Grad) garen.
Mehr Fisch:
zuhören-oder-lösen-fisch
Müssteman mehr Fisch essen
Fische essen
Fischequelle: Martin vom Weissensee
Natürlich ist er auch drin, sagt Florian, und wir sind uns einig, dass die Thum Schinkenmanufaktur kein Fleischhauer in dem Sinn, also auch hier in diesem Buch. Mehr ein Spezialist, eine Manufaktur, ein Schinkenflüsterer, nix von Wehmut und schon gar nicht einer der Letzten, mehr wieder einer der Ersten! Denn in der Buchhuldigung an die letzten Fleischhauer von Wien, übrigends eine Top-Geschenks-Idee für Weihnachten (Anfang Oktober im Metroverlag erschienen), gibt es 25 Wiener Fleischhauer und ihre 25 sehr passenden Lieblingsrezepte dazu. Thum Schinken ist da eben eine Ausnahme. Gut, für mich sowieso, ist es doch die nächste Verwandtschaft. Ich kauf bei meinem Cousin Roman am liebsten Leberwurst, Blutwurst, Schmalz, Grammelschmalz und sonst gern alles vom Mangaliza Schwein, alles aus eigener Produktion, aber auch Rindfleisch und dergleichen, ess dazwischen ein Schinkensemmerl, nehm noch eine kleine Zunge, und, gib mir auch bitte was von dem Lardo, zarter weisser Edelspeck in Kräuter gewälzt.
Wer Glück hat, lernt im ausgesuchten Zeitfenster der Öffnungszeiten – täglich von 7-12 Uhr – auch meinen Prachtcousin Roman Thum kennen und gerät, so wie ich, mit ihm ins Schwärmen. Und vielleicht schlachten wir in respektvoller Weise bald gemeinsam ein Schwein, zerteilen, machen unsere eigenen Würste, dort wo die wilden Kerle wohnen und wer das auch erleben will, der kann es ja sagen.
Thum Schinken, Wien5, Margaretenstraße 126 tägl. 7-12 Uhr
Die letzten Fleischhauer von Wien, Metro Verlag 25,- Florian Holzer, Georg Renöckl, Arnold Pöschl