Ein Foto vom Grünmarkt in Piran, dem noch kleineren Ort neben Portoroz, ist jetzt nicht so interessant. Auf den ersten Blick jedenfalls. Die üblichen Verdächtigen Süd- und Sonstfrüchte und Gemüse wie Zuckermelonen, Pfirsiche, Ananas, Bananen, Mango, Papaya, “gelegte” Marillen, Kirschen im Plastikkörbchen, Erdäpfel, nocheinmal Saturnpfirsiche, Weintrauben, Paprika, Zwiebel, etc. kennen wir und denken schade, auch danke nein, aufgeblühte Artischockenblühten wollen wir uns nicht so gern mitnehmen und daheim mit Haarspray 10 Jahre lang haltbar machen. Moment, dann aber doch was: kleine Marillen, diesmal aufgehäuft, genauso, wie wir sie vorher bei der Glockturmbesteigung neben der Mauer in dem kleinen Garten gesehen haben, wo die Kapernpflanzen aus den Mauerritzen wachsen und die Tauben dazwischen – sagen wir – turteln und dann auch noch diese wilden dünnen Spargelstangen! Ja, das wär´s, die würd ich jetzt gleich kaufen, aber Kochen fangen wir uns hier in unserem Leuchtturm nicht an, dem Minihochhaus von Freunden, in dem wir für ein paar Tage wohnen dürfen. Da gehen wir doch lieber alle zur Dolores, auf einen Fisch und fragen die Inselschönheit nocheinmal, ob ihre Tochter ihre Schwester ist und sie dann wie angesagt ihre langen Haare beidhändig über die Schultern wirft und das Kinn verschmitzt zur Brust drückt. Oder gleich vis a vis zu Klett, einer quasi Weinlaub-Taverne, dafür mit Riesen-WM-Fernseher, DAAAANKE! , auf einen eiskalten Lambrusco mit Schinken und Käse plus angeschlossenem Selbstbedienungsfester, aber hallo krawallo. Beste istrische Fritta Mista mit diesen klitzekleinen frittierten Fischen, die man im ganzen runterknabbert und nicht mehr aufhören kann, den weißen Ringerl-Calamari, staubtrocken, superknusprig und den selbstgemachten Pommes dazu. Wir haben alle Lokaltipps von Inge, waren darüberhinaus auch bei Pavel 1 und 2, leider nicht am kleinen Schiff im Hafen mit Minikantine, weil kein WM Fernseher weit und breit, super Strände, kristallklares Wasser und kurz vor dem Heimfahren doch noch einmal am Gemüsemarkt. Dobro, nur schauen! Also gut, 2 Bund von dem dünnen grünen wilden Spargel, bitte, eine Ikea-Blaue-Riesen-Reise-Tasche ist eben gnädig! Zuhause in Salzwasser bissfest gekocht, ein paar grüne Paradeiser reingeschnitten, nach Kräutern gesucht und Minze gefunden, Zitronensaft drüber, geschnittene Zitronenschalen, Olivenöl, Salz – nämlich das von den Salinen dort, und weil wir grad süchtig danach sind, einen Feta drübergebröselt. hvala vam, so sagt man dort DANKE.
Ceviche, ganz stile Brazil
Einfaches Ceviche für 2 Personen:
200 g roher Fisch (Lachs, Saibling, weisser Fisch)
Saft von 1 Limette
etwas Salz
rosa Pfeffer
1 reife Avocado
Korianderblätter
Die Peruaner essen dazu Popcorn, perfekt für das TV-Dinner!
Kirschenkuchen mit Spaßkrapferln
Meine Mopedzeit hab ich, so gesehen, im Krapfenwaldbad gelebt. Nicht, dass ich selber ein Moped gehabt hätt, ab und zu die weiße Puch Maxi vom Bruder, gelegentlich hinten auf einer Enduro aber doch am liebsten auf der Vespa. Im KRAWA, noch lange vor dem großen Umbau, der typische Geruch der alten Holzkabinen beim Reingehen, die alten Föhren – eben Baumkronen wie Krapfen – das in Betonstein gegossene ungeheizte und einzige Becken, die Spritzwein-Trankler bei den Duschen, die Back-Gammon Runden unter den Bastschirmen, die Lycee Girlies mit den Früchte-Bikinis, der Wahnsinns Ausblick auf die Stadt und natürlich auf die Spaßkrapferln im ersten Oben-Ohne Bad von Wien. Die Bronzage Intensiv von Lancaster war ganz ohne Sonnenschutzfaktor, Wasserspritzerl für den Teint, Walkman und sehr hoher Beinausschnitt, so war das. Nein, geändert hat sich nicht viel, nur, dass dort niemand mehr an den Spaßkrapferln interessiert ist, jetzt die eigenen Kinder hingehen und ich lieber in meinem eigenen kleinen Luftbad am Steg mit Gartenschlauchdusche. Außerdem ist der Kirschkuchen im Rohr, ich sag nur, schon sehr bronzage intensiv, und zwischen den eingesunkenen Kirschen kleine Spaßkrapferln, also ist alles beim Alten.
Zutaten für einen Gleichschwerteig – alles so schwer wie die ganzen Eier wiegen – sprich 4 ganze Eier 250g, 250g sehr weiche Butter, 250g glattes Mehl, 250 g Staubzucker, 1 EL Backpulver.
3/4 kg gewaschene reife Kirschen. Masse reicht für ein Backblech oder eine große Form
Die ganzen Eier mit dem Staubzucker mit dem Mixer sehr schaumig rühren (mindestens 5 Minuten), dann die sehr weiche Butter (an der Sonne zerfließen lassen oder kurz in das Backrohr zum weichwerden) und das Mehl mit dem Backpulver unterrühren (nicht mehr mixen), in eine Form – oder auf ein Backblech streichen, mit den ganzen Kirschen belegen und im vorgheizten Backrohr bei 150 Grad 50 Minuten backen.
Auf dem Blech gebachen Kirschkuchen und dann schaun wir weiter
Das gleiche in Marille Macht Marillenkuchen, aber gerne!