Mohntorte, dabei sein ist alles!

  

Sonntags bei der Schölli zum Olympia-Abschauen, jeder bringt was mit. Nur der Axel ist schon da, macht zuerst Yoga und dann wird gekocht. Du, schreib ich der Andrea, bei uns wird es erst Eins, dafür bring ich Mohntorte und die anderen Sachen mit. Die Idee dazu kam wieder aus der Auszugslade (Lebensmittelvorräte aufbrauchen!). Höchste Zeit für das gemahlene Mohnpackerl, sonst wär´s wahrscheinlich diese Karottentorte geworden. Mohntorten kennt man ja, entweder sie sind steinhart, stauben einem bei den Ohren raus, werden vor lauter dunkler Schokolade immer mehr im Mund oder haben diesen picksüss-sauren weißen Deckel. So einfach, fluffig, schön mohndunkel und natürlich saftig soll sie sein. Die Rezepte aus meiner Mohntortenzeit, in der ich gerne rohe Äpfel in den Teig gerieben hab, weiss ich nicht wo die sind, außerdem hab ich sowieso keine Äpfel daheim. Es wird, ihr ahnt es schon, ein rough cut Rezept, das ich mir aus ein paar dahergegoogelten Resultaten aus Mohn-Nuss-Poppy-Seed-einfach-saftig zusammenreime. Das Trennen der Eier spar ich mir, die Zuckerangabe vermische ich mit meinen dunklen Vollrohr Lieblingszucker  (absolut not sponsored, sag ich extra dazu, weil mein Mohntortengeheimnis Nr.1). Back die Mohntorte schon einen Tag vorher (mein Mohntortengeheimnis Nr.2) und lass sie zugedeckt über Nacht stehen. Dass das Frosting (so wie ich es auf der Karottentorte gemacht hätte) diesmal nicht gelingt, liegt hoffentlich nicht daran, daß ich Sauerrahm statt Ricotta nehm (was aus). Ich glaub das hat was mit der Temperatur zu tun. Hab der Frostingexpertin  FrlCupcake eh gleich auf Instagram geschrieben, aber noch keine Antwort bekommen. Inputs – wie das Frosting ohne lästiger Bröckerln gelingt, nehm ich hier gerne dankend entgegen.

Außerdem, was soll´s, hier hilft der Olympische Gedanke, dabei sein ist alles, ein paar geriebene Nüsse drüber (Mohntortengeheimniss Nr.3)  und es passt schon. Wir schauen uns die Highlights der Olympiade nochmal an, freuen uns für Anna Gasser (mag ich sehr)  und den Marcel für die Goldenen und alle anderen Österreichischen Medaillen , mein Gott, die hundertstel Sekunde bei der Anna Veith, dann die arme Langläuferin Stadlober, die sich als Zweite verläuft und den enttäuschten Papa in der Moderatorienkabine dazu gleich ein paar Mal.  Schauen uns Eiskunst, Paar und Tanz an, bis der Gusti nicht mehr kann  und lieber Fussball schauen mag. Die Mohntorte gibt es bald wieder und nicht vergessen, put a lot of love in it (Mohntortengeheimnis Nr. 4)  und überhaupt.

Zutaten für die Torte

  • 6 ganze Eier
  • 200 weiche Butter
  • 200 gemahlener Mohn
  • 200 geriebene Nüsse (hier Walnüsse)
  • 200 Zucker (Kristall und Voll-Rohr-Zucker gemischt)
  • 1 TL Backpulver, Brösel für die Form

Frosting

200 Butter, 200 Staubzucker, 200 Ricotta, 100 g Nüsse zum Bestreuen

Zubereitung

Die ganzen Eier mit dem Zucker sehr schaumig rühren (ca. 5 Minuten), langsam die weiche Butter, Nüsse, Mohn und Backpulver unterrühren und in eine ausgebutterte und mit Brösel panierte Form gießen und bei 160 Grad im vorgeheizten Ofen 50 Minuten backen und auskühlen lassen. Zugedeckt über Nacht stehen lassen. Für das Frosting die Butter mit dem Staubzucker schaumig rühren mit Ricotta vermischen, Torte damit füllen und außen bestreichen. Mit gemahlenen und ganzen Nüssen bestreuen.

 

Sarde in Saor bis es wieder scheppert

Die kulinarische Damenrunde kommt bei ihren regelmäßigen Treffen stets auf Höchsttouren. Kaum gibt es ein Motto, lizitieren sich die Ideen, wer was kocht, mitbringt und wo, in der WhatsApp Gruppe aber so, daß das Handy am Tisch nur so vor Freude scheppert. Wir haben schon Würste gedreht, Ravioli geformt, ausgefallenste Käsestücke mit dem Inhalt kostbarster Flaschen versoffen, ein Thanksgiving mit fancy Beilagen gefeiert. Da haben sich eben die Richtigen gefunden. Mit dabei sind immer Küchen-Experimente, Kostproben von kulinarischen Abenteuern, besondere Gäste, immer kalte Getränke und heisse Storys. Was in der Runde besprochen wird, bleibt in der Runde. Diesmal  ist es “Harry´s Bar“. Kaum fällt das Stichwort, sprudelt es nur so dahin. Jede in der Runde ruft aus dem Gedächtnis Rezepte der berühmtesten Bar von Venedig ab, als hätte sie das großartige Kochbuch von Giuseppe Arrigo Cipriani gerade für ein Vorsprechen einstudiert. Unbedingt “Harry´s Bar Toast”, “Torta di Mela”, ja, und “Bellinis” müssen auf alle Fälle her, nein “Osso Bucco” sprengt den Rahmen, bei  “Sarde in Saor” sind alle dabei. Mach ich eigentlich jedes Jahr, und war für diesen Einsatz quasi in den Startlöchern. Ich hol mir beim Umar ein paar frischen Sardinen, Zwiebel sind daheim, Rosinen auch, fehlen nur ein Pinienkerne, die vergesse ich gerne, diesmal nicht. Die Sardinen werden ausgenommen, geköpft, breitgedrückt, in Mehl gewälzt und kurz frittiert. Die Zwiebel in Ringe geschnitten, sanft in Öl angebraten, mit den Rosinen bestreut, Weisswein und Essig gelöscht und zugedeckt 15 Minuten gedünstet. In einer runden Form die frittierten Sardinen auf den Zwiebeln betten und mit gerösteten Linienkernen bestreuen. Ein paar Stunden oder über Nacht marinieren lassen, hält gekühlt auch ein paar Tage! Kaum auf den Tisch gestellt und die ersten Harry´s Bar Toasts zwischen den Zähnen wurde nach dem Motto für das nächste Treffen gefragt. Verraten wird noch nichts, jetzt soll es erst mal scheppern.

Zutaten:

  • 500 g frische Sardinen (ca. 10 cm lang)
  • 500 g weisse Zwiebel
  • 1 Hand Rosinen, 1 Hand Pinienkerne
  • Öl,  1/8 Weisswein, Spritzer weisser Balsamicoessig

Zubereitung:

Sardinen ausnehmen, waschen, köpfen, trockentupfen, in Mehl wenden und 3 Minuten in Öl frittieren. Zwiebel schälen, in Ringe schneiden, in Öl anschwitzen, Rosinen dazu, Weisswein und Essig löschen, zugedeckt 15 Minuten dünsten. Pinienkerne leicht rösten und anrichten.  

 

Grießnockerl, zart und flaumig

An meinem  Jahresvorsatz, Lebensmittelvorräte – die sich schon länger in der tiefen Auszugslade aneinander pressen-  aufzubrauchen, arbeite ich kontinuierlich weiter.  Jetzt sind die Grießreste dran. Zurecht, fragst du dich, wo die herkommen, ich mich auch. Grießschmarrn (siehe dieses sehr gutes Rezept dazu)  kommt auch gleich dran. Zuerst aber Grießnockerl, denn der Rokitansky hat eine tadellose Rindsuppen seit 2 Tagen am Köcheln, schön dunkel von den mitgekochten angerösteten Zwiebelhälften mit Schale, die schreien ja förmlich nach darin treibenden weissen, zarten, flaumigen Nockerln. Schon bei der ersten Instastory darüber erreicht mich ein Kommentar: “Sind bei mir immer innen hart”, schreibe zurück “15 Minuten ziehen lassen”. Darauf  kommt  ein “trotzdem….”, und von mir “…auch vorher den Grieß ein bissl quellen lassen”. Gut, als echtes Währinger Nockerl hat man´s leicht,  ist nicht viel rumgekommen, Grießnockerl innen dafür immer zart, flaumig und innen weich.

Zutaten (für ca. 10 Nockerl)

  • 80 g Weizengrieß
  • 40 g weiche Butter
  • 1 Ei
  • 1 TL Salz

Zubereitung

Alle Zutaten mit der Gabel gut verdrücken und 15 Min rasten lassen. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, Nockerl zwischen 2 Suppenlöffeln formen, 3 Minuten schwach wallend kochen, vom Feuer nehmen, Deckel drauf und 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und in Suppe legen.

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