Bitte nicht stören, Obstsalat

Ihr wollt mir also damit sagen, dass euch mein Obstsalat nicht schmeckt, frag ich schon wieder in die Runde, aber nein, sagen sie, der ist wirklich super, ehrlich, aber mehr als ein Schüsserl können sie nicht, sagen sie. Achso, es stört euch dann wahrscheinlich, dass ich die Schalen an den Äpfel und Birnen dran lassen hab, oder? Nein, nein, ganz im Gegenteil, auch das mit den Mandelstiften finden sie gut, mal was anderes. Wieso was anderes, ich mach den Obstsalat doch immer so, und, jetzt sagt doch ehrlich, ist euch eigentlich aufgefallen, das der Saft diesmal ein Apfelsaft und kein Orangensaft ist? Nein, sagen sie, ist ihnen nicht aufgefallen, ist aber sehr gut, passt alles, wirklich Mama, nocheinmal. Ihr esst doch so gerne Obstsalat, du besonders, bestellst dir doch alle Boot lang einen Macedonia, sag ich dann, (das ist ein italenischer Obstsalat mit Marascino), hol dir doch einen Marascino! Nein, nein, so ein guter Obstsalat ist wirklich was Feines, nämlich so wie er ist, so erfrischend, so saftig und gerade jetzt wo die Orangen so reif sind. Jetzt gebt es schon zu, oder wollt ihr das nächste Mal eine Kugel Vanilleeis dazu, oder soll ich noch schnell einen Schlagobers schlagen, mh? Der Obstsalat ist besonders gut, so wie er ist, da brauchen sie nämlich gar nix dazu, macht keinen Obstsalat besser, auf keinen Fall und jetzt, bitte nicht stören.
2 Äpfel, 2 Birnen, 2 geschälte Orangen schneiden, mit naturtrüben Apfelsaft (oder gepressten Orangensaft) übergiessen und geröstete Mandelstifte darüber.

 

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Birnentarte oder Frangipane

Birnentarte

Die 91-jährige Großmutter rollt elegant mit dem Taxi an, lässt sich artig begrüßen, nimmt vornehm Platz, zitiert ein bisschen Rilke und ist ganz entzückt, weil Birnentarte. Ich soll ihr jetzt nicht sagen, woran sie dieses Tarte erinnert, ihr fällt es eh gleich ein, ich denk mir: “Tarte Tartine” und hab die Story schon auf Lager, sie sagt aber gleich “Frangipane”. Und ich soll ihr auch nicht den großen französischen Meisterkoch nennen, der ihr auf der Zunge liegt und aus dessen Kochbuch sie das früher immer gekocht hat und ich denk mir “Bocuse” und sie sagt gleich darauf “Escoffier“. Chapeau, ich weiss jetzt, dass ich nichts weiss. Trotzdem hier haben wir es mit einer Birnentarte zu tun, der fehlt  nämlich die Mandelcreme (Butter, Zucker, Ei, gemahlene Mandeln Milch, Mehl) nur so wird sie zur Frangipane und das mit dem Weihnachtsgeschenk hätten wir jetzt auch besprochen.
Birnentarte:
Im Topf Zucker zu Karamell schmelzen, ein stück Butter dazu, 2 geschälte geviertelte Birnen dazu und mit Blätterteig zudecken. Im Backrohr bei 180 Grad 30 min backen. Auskühlen lassen und stürzen.

nimm einen Topf mit gutem Boden und feuerfesten Griffen (kein Plastik!)
gestürzte Birnentarte